Die Karl Schlecht Stiftung möchte die Erforschung der Ursachen und Folgen von psychischen Leiden im Arbeitskontextsowie geeigneter Gegenmaßnahmen beschleunigen.
Da zwischen der Leistungsminderung und psychischen Überforderung am Arbeitsplatz ein evidenter Zusammenhang besteht – und die psychische Belastung in der Arbeitswelt zunimmt –, ist deren Früherkennung und Prävention von hoher Relevanz.
Die Karl Schlecht Stiftung fokussiert dazu die besondere Rolle von Führungskräften und fehlender Führungskompetenz.
Geplant ist die Gründung von drei Forschungsfeldern:
1. Leadership Personal Care (LPC)
Im Projektbereich LPC soll ein Konzept zur medizinisch-psychosomatischen Weiterbildung von Führungskräften (und ergänzend Betriebsärzten) entwickelt werden, das diese für den psychischen Zustand der Mitarbeiter sensibilisiert. Angedacht ist die Einrichtung eines AN- Institutes an der Universität Ulm ("LPCU-Institut", siehe SP 9719-11) neben dem bestehenden Lehrstuhl von Prof. Dr. Gündel. Dort läuft seit 2015 das Forschungsprojekt Evaluation "Betriebliches Gesundheitsmanagement" (EGM) in Kooperation mit dem BOSCH-Werk in Renningen im Bereich "Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt":
2. Psychoneuroimmunity (PNI):
Im Projektbereich PNI soll der Einfluss der psychosozialen Dimension auf körperliche Erkrankungen und Leistungsminderungen in Konsequenz aufgezeigt werden. Dabei soll an aktuelle Studien angeknüpft werden, die die Wechselwirkung von Psyche, Nervensystem und Immunsystem belegen.
3. Körpersprache im digitalen Zeitalter (KdZ)
Methoden der Charakterkunde können für die Beurteilung von Führungsfähigkeit hilfreich sein. Als ein Element der Körpersprache im weiteren Sinne gilt die persönliche Handschrift. Das Teilprojekt KdZ soll unter anderem die Bedeutung der Graphologie für die Persönlichkeitsanalyse erörtern.
Die Verantwortung für diese Projektfelder trägt Prof. Dr. Dr. Horst Kächele, ehemaliger ärztlicher Direktor der Psychosomatischen Klinik des Universitätsklinikums Ulm und Psychologie-Experte der Karl Schlecht Stiftung. Die Karl Schlecht Stiftung strebt Kooperationen mit der International Psychoanalytic University (IPU) Berlin, der Sonnenbergklinik Stuttgart und dem Universitätsklinikum Ulm an.
Als Klammer um diesen vielschichtigen Förderbereich fungiert der Begriff „Psychosophie“ (Erkenntnisse über die menschliche Seele). Er soll nicht anknüpfen an die anthroposophisch-spirituelle Weltanschauung Rudolf Steiners, sondern umfasst nach eigener Definition die drei oben genannten Projektfelder.
Der Förderschwerpunkt steht in Zusammenhang mit der seit Jahren von der Karl Schlecht Stiftung geförderten businessorientierten Ethik- und Leadership-Ausbildung im universitären Rahmen (siehe auch LEIZ / ZU Friedrichshafen, LETHOS / IPL München, Erich Fromm Professur / IPU Berlin).
Anregungen und Rückfragen bitte an:
Dr. Jonathan Keir
Stiftungsreferent Ethik
Who is who
Tel.: +49 7127 599 388
Mail: keirj(at)ksfn.de
Auf Initiative der KSG wurde im März 2017 an der Universität Ulm das LPCU gegründet. Im Mittelpunkt steht die Förderung von seelischer und körperlicher Gesundheit am Arbeitsplatz.
Mehr zum KSG-Projekt
Website: www.lpcu.de
Newsletter: Mai 2019